Die Weihnachtskrippe im Paderborner Dom
Paderborner Dom St. Liborius – leider wurde eine wunderbare Krippe des herausragenden bayerischen Krippenkünstler Sebastian Osterrieder (1864-1932) im 2. Weltkrieg zerstört. Nach einer improvisierten Darstellung am ersten Weihnachtsfest nach dem Krieg gab es von Mitte der 1950er-Jahre bis Ende der 1970er-Jahre eine Krippe von Gustav Hagelstange. Vor dem Hintergrund des Erlebten stehen Josef und Maria mit ihrem Kind vor den Ruinen des ausgebrannten Domes. Ausgezehrte Menschen spiegeln die Leiden des Krieges wider, während das Kind voller Freude die Arme den Besuchern entgegenstreckt. Die Krippe war ein Unikat. Seit 1997 gibt es eine neue Krippe. Die Figuren aus Lindenholz wurden seinerzeit von Bildhauermeister Edmund Brockmann aus Lipperode geschnitzt, nach Entwürfen des Akademischen Bildhauer Hubert Hartmann aus Wiedenbrück. Die Farbfassung stammt von Prälat Franz Wüstefeld aus Paderborn. Sie wurde von zwei Stiftern dem Hohen Dom zu Paderborn geschenkt, die neben dem letzten Erzbischof Kardinal Johannes Joachim Degenhardt (Erzbischof von Paderborn von 1974 bis 2002) und dem ehemaligen Bürgermeister Willi Lüke verschiedene Berufe und Personengruppen (z.B. Behinderte) darstellt. In den letzten Jahren kamen immmer wieder neue Figuren hinzu wie z.B. ein Junge im Trikot des Paderborner Fußballvereins SC Paderborn 07 mit Ball oder in 2019 der 2001 seliggesprochene katholische Arbeiterführer und Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur Nikolaus Groß oder in 2020 die Figur eines Verurteilten und Inhaftierten, der Handschellen um seine Hände trägt, von GefängnisseelsorgerInnen bei den Justizvollzugsanstalten im Bereich des Erzbistums Paderborn.
Außerdem gibt es einen Bergmann aus dem Ruhrgebiet, einen Waldarbeiter aus dem Sauerland, einen lippischen Tischler, einen Eisenhüttenarbeiter aus dem Siegerland und natürlich einen Paderborner Bäcker mit dem berühmten Kastenbrot (Paderborner Brot).
Gefertigt wurden die (letzten?) Krippenfiguren von Künstlern der Holzbildhauerei Vielstädte in Herzebrock-Clarholz.
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